Wie schließt man eigentlich einen C64 an heutige Fernseher an, geht das überhaupt?
Auch bei dem tragbaren SX64 mit eingebauten Monitor stellt sich die Frage, ob dieser zusätzlich an einen großen Monitor/Fernseher/Beamer angeschlossen werden könnte.
Klar geht das! (Der Autor empfiehlt, sich den Film “23 – Nichts ist so wie es scheint” anzusehen)
Das geht in diesem Fall genau so einfach, wie auch mit dem C64/C128 über den A/V-Anschluss.
Passende Kabel gibt’s zum Beispiel bei polyplay.xyz und Protovision, sowie iComp und Vesalia.
Exklusive Eingabegeräte wie die Lightgun oder der Lightpen funktionieren ausschließlich mit einem Röhrenbildschirm (Monochrom oder Farbe) mit 50 Hertz Bildwiederholfrequenz, da hier die Position durch einen technischen Kniff ausgelesen wird, der bei modernen Anzeigegeräten physikalisch nicht mehr existiert.
Endgerät (TV) | einfach | herkömmlich | unkompliziert | bestmöglich |
---|---|---|---|---|
Fernseher (CRT) | Antenne (RF) | Cinch (FBAS) | SCART (FBAS+Y/C*) | S-Video (Y/C) |
Flachbild (TFT) | Antenne (RF) | Cinch (FBAS) | SCART (FBAS) | S-Video (Y/C) |
C=Monitor (CRT) | ./. | Cinch (FBAS+Y/C) | ./. | S-Video (Y/C) |
Beamer/PVM*² | ./. | Cinch (FBAS) | ./. | S-Video (Y/C) |
Scaler (für HDMI) | ./. | Cinch (FBAS) | SCART (FBAS) | S-Video (Y/C) |
*nicht jedes Endgerät kann das getrennte Farb- und Helligkeitssignal (S-Video) auf SCART auswerten
*²PVM/BVM: Professional Video Monitor / Broadcast Video Monitor BEAMER: kein oder mieser Ton
- Antennenanschluss (RF) überträgt Bild und Ton analog über ein Kabel (nicht SX64)
- A/V-Anschluss überträgt FBAS (composite) & S-Video (Y/C) & Ton (C64/SX64/C128)
- RGBI-Anschluss überträgt digitales RGB über 9-polige Sub-D Buchse (nur C128)
Insgesamt kann der C64 je einen Fernseher, Monitor und Beamer gleichzeitig analog füttern. Der C128 kann zusätzlich einen weiteren Monitor mit digitalem Bildsignal bedienen. Dem SX64 fehlt zwar die RF-Buchse, dafür kann er parallel zum eingebauten Monitor zwei externe Monitore verarbeiten.
Für Power-Gamer und Demoszener sei angemerkt, dass es bei modernen Bildschirmen und Videoscalern drei negative Effekte zu beobachten gibt:
Genannte Probleme lassen einen dann falsche Rückschlüsse auf den Computer ziehen, der gar nichts dafür kann, dass das Bild so schlecht wirkt. Besser man benutzt einen Bildschirm aus der Zeit, aus der auch der Computer kommt, damit keine Anzeigekonflikte entstehen.
Testaufbau mit einem Commodore CRT Monitor und einem modernen Flachbild-TV:
Eine Hochgeschwindigkeitsaufnahme zeigt die etwas spätere Bildanzeige bei modernen Bildschirmen, während die verzugsfreie Darstellung des Röhrenbildschirm schneller ist.
Das liegt an der digitalen Aufbereitung des Analogsignals. Einige Hersteller bieten beim TFT/LED-TV einen sogenannten Gaming-Mode an. Ist der angewählt, wird das Bild relativ flott dargestellt. Dafür werden aber Bildverbesserungsalgorythmen abgeschaltet. Hier geht der CRT (Cathode Ray Tube = Kathodenstrahlröhre) dennoch als Sieger hervor.
Allerdings zeigen sich im Kehrschluss auch zwei großen Schwächen der Bildröhre:
- Der zeilenweise Bildaufbau 50 mal pro Sekunde verursacht ein Bildflimmern, das aus den Augenwinkeln leider bemerkbar ist. Direkt auf den Bildschirm geguckt gehts aber.
- Das hochfrequente Pfeifen eines Röhrenbildschirms, das sich durch die Zeilenfrequenz von 15625 Hertz ergibt und bei guten Ohren leider (noch) hörbar ist. Das vergeht aber mit steigendem Lebensalter, stört also nur Kinder und Jugendliche.
Zusammengefasst:
Nach Verfügbarkeit IMMER einen C64-Monitor nutzen (mit Cinch-Anschlüssen für Y/C). Wenn ein Röhren-Beamer oder CRT-Bildschirm (BVM/PVM) genutzt wird: S-Video! Die besten Ergebnisse liefern alle Trinitron Röhren von Sony, sowie die guten Loewe Fernseher. Sichtgeräte aus dem professionellen Broadcast-Bereich (Fernsehstudio) sind alle super, sei es Panasonic, Barco, Sony, etc..
Der Ton sollte immer in eine Musikanlage (Hi-Fi Stereo) eingespeist werden. Je älter der Verstärker, desto besser der Klang (weil der auch Gleichspannung verstärkt). Ausnahme machen die Fernseher von Sony, Panasonic, Loewe und teilweise Grundig, manchmal auch Philips, da dort vollwertige HiFi-Lautsprecher eingebaut sind, teilweise sogar mit integriertem Subwoofer. Eine Musikanlage braucht dann nur, wer Discolautstärke will. Bei Beamern und PVM/BVM sind hingegen nur Kontroll-Lautsprecher verbaut, die blechern und krächzig klingen.
Alle anderen “Supertipps” sind nicht das Wahre, also vergiss folgendes:
Hypermoderne 4K-LED-TVs
LCD-Beamer
Scaler und Capture-Devices
HDMI-Converter
MPEG-2-Encoder (DVD-Recorder)
100Hz-CRT-Fernseher
Digitale Videomischpulte
Weiterführende Informationen zu anderen, (noch) nicht alltagstauglichen Anzeigetechniken sind unter https://elektroniktutor.de/technik1.html zu erahnen. Darüber hinaus gibt es die Idee, per Elektroden am Kopf elektronische Bildsignale direkt in das Gehirn zu senden. Da dafür allerdings die Augen rausgeschraubt und Sicherungsautomaten eingeschraubt werden müssen, wurde diese Idee unter grobem Unfug als moralisch nicht mit dem Grumpfgesetz zu vereinbarendem *blasülz-FNÖT*
(Unter freundschaftlichen Verhältnissen hätte ich jetzt vorgeschlagen, diesen Text nicht weiter zu verfolgen, da der C64 IMMER NOCH NICHT ANGESCHLOSSEN ist. Aber unter Umständen kennen wir uns ja gar nicht. Somit sei schlicht gesagt: Ende des Artikels!)