Die Überschrift markiert den zweiten Meilenstein unserer Lager-Geschichte.
Mitunter lernten wir, Pizza zu grillen!
Im Keller zu wühlen birgt so manchen Schatz, der längst vergessen war.
Kisten mit alten Schulsachen, fein gestapelt und gebunden. Gläser mit Goldrand und Verzierungen. Taschen mit Kabeln, die sich dadaistisch ineinander verknotet haben. Leere Kartons wertvoller Gerätschaften, deren Garantiezeit längst abgelaufen ist. Und eben auch Joysticks, Netzteile, Monitore! All dies (sowie Spinnen, Mäuse, Ratten und Geister) findet sich über die Jahre an. Wie ein gutes Tröpfchen gewinnt so manches Fundstück über die Jahre der Ignoranz an Wert.
Kellerfund zuhause, ein Schneider CM14 FarbmonitorNoName-VGA Monitor, Gehäusedesign wie C= 1084sExtrem schmutzige elektronische SchreibmaschineReinigung mit Fensterputzmittel und PapiertuchSie war mal perlfarben!
Außer Reinigungsarbeiten steht bei uns das große Sortieren an.
einen Barco Studiomonitor, denn er hatte die richtigen Grundmaße und das flache Gehäuse, um ein Tapedeck/CD-Changer und einen Plattenspieler zu tragen. Nebenbei schafft der auch High Resolution, spielt also auch DVD-Inhalte relativ verlustfrei ab. Für den C64 also gerade gut genug 😉
C64, C64c, plus/4, C16, C128 (v.o.n.u) …da tauchen sicher noch ein paar auf!I adore my 64 (sixtyfour), echt jetzt!
Nur ein kleiner Teil der aufgetauchten C64, die bisher beim Sichten der Umzugskartons aufgetaucht sind.
Aber bis wir alles ordentlich sortiert haben, wird noch viel Kaffee und Cappuccino unsere Kehlen herunter rinnen. Aus adäquaten Pötten, wie sich das gehört 🙂
Bis zur nächsten Folge von “Was macht der Club”
*winke*
64’er Überangebot, frisch nach Jahrgang sortiert, liebevoll geklebt, wo nötig
Update: neue Fotos vom Lagergeschehen (23.06.2017)
Hier war jemand besonders fleißig! Doppelte Ausgaben der 64’er, Happy Computer und sonstige wurden hier sortiert. Sogar das Klebeband wurde ordentlich auf defekte Umschläge gesetzt, um die gut gebrauchten Ausgaben auch wieder lesbar zu machen. Die “Bibliothek” bekommt Futter für die Leseratten!
Klar, dass die C64 in unserem Bestand mehrmals vorhanden sind. Schließlich wurden weltweit mehr als 17 Mio. Geräte verkauft. Wenn man da bei IhBäh die Worte “rar” oder gar “ultrarar” liest, werden wir zu Grinsekatzen ^.^”
Im Reparatureingang stehen noch weitere Geräte.
Amiga 500 und sonstige Amiga haben einen “besonderen” Platz.
Hier gibt es noch viel zu tun.
Hardware auf äußere Beschädigung prüfen, Betriebszustand auf Fehlerfreiheit feststellen, Gehäuseschrauben und EMV-Abschirmung erneuern, bei besonders schönen Geräten die Abschirmpappe durch EMV-Sprüh-Lackierung ersetzen. Serieller Port, Joystickports, Datasette, Userport, Expansionport testen. Haufen Arbeit!
…oder: “von wegen NöFnöture!”
(siehe Fußzeile zur Erklärung) Ein Blick hinter die Kulissen: Der C64 Club BERLIN wird flügge und zieht nach Falkensee.
https://hooktube.com/watch?v=9E7gxOt76Ww
Dies ist der inzwischen dritte Standort des C64 Club Berlin und mit gut 70m² der größte. Falkensee liegt außerhalb Berlins und ist gut durch öffentliche Verkehrsmittel angebunden. Nach erfolgtem Umzug und einer Einschätzung des verbleibenden Freiraums entscheiden wir über weitere Treffen dort.
Nostalgie bestimmt unser Dasein
Warum nur sind wir “Nostalgische Computer Sammler” so damit beschäftigt, nichts wegzuwerfen? Und immer kommt ein Teil dazu. Platz wird knapp, Umzug naht. Klare Antwort: Weil es uns im Herzen weh tut, wenn ein Commodore in der Schrottpresse landet (siehe hier das 2. Musikvideo).
Blick in das zukünftige Lager (c) 2017 Thunder
Nachhaltig und Umweltbewusst
Repair-Cafés sind Treffpunkte für Endverbraucher mit kränkelnden Haushaltsgeräten. Der C64 Club Berlin ist ähnlich organisiert, doch bisher basteln wir nur unter unsersgleichen und ausschließlich an Büromaschinen der Commodore Business Machines sowie einigen anderen Computermodellen der Vergangenheit. Oft stellten die Medien uns die Frage, warum wir uns noch mit so alten Heimcomputern befassen und wissen oft keine Musterantwort darauf. Faktisch betrachtet werden diese Geräte nicht mehr hergestellt, fristen ihr Dasein mangels Rudelinteresse oft auf Dachböden oder in Kellern. Dabei – so könnte man meinen – leiden die Geräte unter dem Mangel der Aufmerksamkeit. Nicht selten wird beim Frühjahrsputz dann ein letztes Mal die Erinnerung aufgerufen, die die Kindheit mit dem C64 (beispielhaft) so spannend gemacht hat. Und dann landet der “veraltete Krempel” als sogenanntes “Konvolut”, also als Haufen unsortierten Elektroschrotts, in den Kleinanzeigen oder auf dem Resthof.
Blick in die große Halle (c) 2017 Thunder
Wir nehmen und pflegen
Sammelwahn oder Gnadenbrot? Vielleicht beides. Es fühlt sich gut an, so und so viele C64 zu besitzen. Es fühlt sich aber auch sehr gut an, die teilweise grausam zugerichteten Brotkästen wieder flott zu machen! In ca. 16 Jahren haben sich bei uns gut 30 verschiedene C64 und noch mal so viele Diskettenlaufwerke angesammelt. Von den Tonnen Fachmagazinen wie 64’er, HC, ASM (um nur einige zu nennen) gar nicht zu reden. Monitore… so viele wie ein Menschenrücken sein Leben tragen kann. Die alten Röhrenmonitore, die so flimmern und pfeifen, ja! Und *tusch* Nadeldrucker. Diese und viel mehr Sachen lagern bei uns im neuen Clubraum, warten auf ihre Erstversorgung und werden teilweise mehrmals in der Woche genutzt. Wir nehmen immer dankend Ihre alten Schätze entgegen und halten sie (wirklich) in Ehren.
Jährliche Veranstaltung für digitale Kunst
Einmal im Jahr treffen wir uns mit anderen Interessierten und feiern und spielen ein ganzes Wochenende lang. Dabei kommen die aktuellen Programmier-Ergebnisse auf eine große Videoleinwand, werden fachkundig bestaunt und bewertet. Dort tanzen wir zu Computermusik (SID) und singen Karaoke. Nicht in Vergangenheit schwelgen sondern über die besten Hardware-Erweiterungen diskutieren, das macht uns froh! So sind wir nicht nur eine Horde “zurückgebliebener Nerds” sondern gehen mit der Zeit. Im Internet “surfen”, auf Twitter schreiben, MP3 anhören und verwalten, Gymnastikübungen und Rythmusspiele auf Tanzmatte zelebrieren, dies und viel mehr machen wir zusammen auf so einer Veranstaltung.
Blick vom provisorischen Sofa zum Eingang (c) 2017 Thunder
Aufklärungsauftrag und Workshops
Den Medien zeigen wir, warum uns dieser 1982’er Tastaturcomputer 2017 immer noch blendend unterhält. Dazu unterstützten uns bereits das Computerspielemuseum Berlin, die Humboldt Universität Abteilung Medienwissenschaften, der Verein zum Erhalt klassischer Computer VzEkC, sowie alle Mitglieder des C64 Club Berlin!
Wir waren bereits bei Pro7 Galileo (Deutschlands vergessene Dinge), im ZDF bei einer 80’er Musikshow, haben für Deutsche Telekom und Band “Juli” mit einem C64-Set Foto- und Video-Motive geliefert, waren im Deutschlandradio Kultur zu hören und wirkten mit bei diversen Print- und Onlinemedien.
Und doch… alles scheiße, deine Elli
Bei all diesen Höhenflügen geht es uns aber wie jedem anderen auch: Wohin mit dem ganzen Plunder???
Wir waren schon dabei, drei Autoladungen Schrott (wurde so definiert mangels Platz) zum Resthof zu bringen. Wir hätten uns beinahe auflösen müssen, weil weder Lagerplatz noch Veranstaltungsort sicher waren. Doch am Ende wartet das Glück. Und um so mehr freuen wir uns über das neue Lager!
Doch den einen und anderen Pferdefuß hat es dann doch: Die Miete. Die Lage. Die Kälte.
Wir sind nun monatlich um etwa 400.- Euro ärmer. Klingt wenig? Dann spende doch ein wenig 😉
Als C64 Club Berlin ist Falkensee fast Ausland. Aber find’ mal was “günstiges”!
Im Winter (zum Redaktionsschluss) gleicht das Lager einem Kühlhaus. Da ist nichts isoliert…
Daher mein Aufruf an jeden einzelnen, der sich bis hierher gelesen hat: Nutzt uns! Besucht uns!
Das wärmt unsere Herzen und erfüllt unseren Auftrag: Alles für den C64 – alles für den Club 😀
In diesem Sinne: Bis bald auf der BCC#11 oder im Lager zur “FCC#1”