Herausgegeben von Thunder.Bird am 16.12.2020 (24.12.2020 online)
Download der Diskimages für den Emulator und Druckdateien:
Blogbeitrag von Dr. Dr. Stefan Höltgen zu dieser Ausgabe:
Webblog “Simulationsraum” – “Viren im Briefkasten”
Herausgegeben von Thunder.Bird am 16.12.2020 (24.12.2020 online)
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Blogbeitrag von Dr. Dr. Stefan Höltgen zu dieser Ausgabe:
Webblog “Simulationsraum” – “Viren im Briefkasten”
Im Jahre 2020 während Corona fand Anfang August die vermutlich bisher größte Außenveranstaltung mit C64-Grundthema statt. Spiele-Compo, SID-Disko und ein klarer Nachthimmel luden nahezu 30 Gäste auf dem privaten Anwesen “Atwoods Studios” ein.
Alles fing damit an, dass die Rufe nach einer zweiten BCC-Party (also die jährlich Ende Februar vom C64 Club Berlin abgehaltene Party) laut wurden. Und da der Sommer nach Freiluft und Natur ruft, war schnell klar, dass der Partyspruch “Real party is outside” umgesetzt werden will.
https://www.c64-wiki.de/wiki/ASOA
Damit schrieb die ASOA (kurzform für Atwoods Summer Open-Air) zum 3. mal seit 2018 Geschichte. Wohl inspiriert durch die Nordlicht Partyreihe in Bremen, bei der Grill und Campingbereich angeboten werden, zeichnet sich nicht nur Akzeptanz sondern der feste Willen ab, Naturschauspiel mit dem Commodore 64 zu vereinen.
An dieser Stelle will ich (der Autor Thunder.Bird) dem Vater von nomiStake meinen Dank für sein Vertrauen uns verrückten C64-Nerds gegenüber aussprechen. Herzlichen Dank!
Genug der hochtrabenden Worte. Lasst Bilder sprechen (JPG in ZIP gepackt):
…weitere Links folgen die Woche! Sollte es Probleme beim Zugriff geben (Sicherheitsmängel), bitte ich um Nachricht per Mail an te uh be sechs vier ät arcor punkt de
Der Democompovideomitschnitt ist noch in Arbeit.
https://c.web.de/@382444908901827234/SBfkdSvaTxu0PlyHeDtYdQ
Video herunterladen! Spielt nicht von der Website ab.
Das war die BEE-Party, das Beste Event Ever und hat uns allen richtige Erholung gebracht.
Einen Exklusivbericht und die Erklärung, warum es keine Demoshow gab, wird es in der Digital Talk Ausgabe 109 geben. Überleg’ dir das physische Diskmag nach Hause schicken zu lassen, auf stilechter 5,25-Zoll Diskette.
Witzige Anekdote zur Party: Die an erster Stelle beworbene Demoshow fand nicht statt. Die Location ansich und die Lightshow von Brainstorm, dazu das Grillen und die Unterhaltungen war uns dann wohl “Demo” genug.
Es war das Jahr 2010, als ein neues “Gadget” (zu Deutsch etwa ‘nützliches Spielzeug’) für unterwegs zu begeistern versuchte. Es war der Jakobsweg, einen nahezu nativen SID-Player in möglichst kleiner Bauform zu etablieren. Ähnlich den frühen USB-Sticks mit MP3-Playerfunktion, hier allerdings ohne Display, war der SID-Stick länglich geformt und für Batteriebetrieb vorgesehen.
Ein SID-Stick, ähnlich einem MP3-Player, ward geboren. Und zwar aus etwas, was gar nicht dafür “gedacht” war. Ein Propeller dient als Gefährt. – was ich da rede?! Also eins nach dem Anderen: Ein Propeller Chip ist eine Art Computer. Nein, eigentlich sind es acht Computer, die immer schön der Reihe nach dran kommen. Und das ist gut so, denn jeder hat das Recht zu sein, wer er ist! Und so darf Einer von ihnen die Micro-SD-Karte auslesen, der Nächste darf die Datei zerpflücken und dem Nächsten zum Verwandeln in Musik schicken. Um das Ganze zu bedienen wacht Einer über die Tasten (Vor, Zurück, Play/Pause). Und die Übrigen erledigen irgendetwas C64-typisches. Zumindest ist das mit der SIDcog-Firmware so. Denn der SID-Stick ist keine dedizierte Hardware, um ausschließlich C64-Musik zu spielen. Er kann viel mehr!
Für die jüngeren Leser (und vielleicht auch eine Leserin) wird sich überhaupt zuerst die Frage stellen, was ein SID eigentlich ist.
SID – Sound Interface Device (also irgendwas mit Musik, wie zuvor schon erwähnt) als:
MOS 6581 – Hersteller und Produktkennung – ein 28-beiniger IC – Audio-Synthesizer
CSG 8580 – Hersteller und Produktkennung – moderne Version des MOS 6581
C64, C128, CBM 610, SX64… – Homecomputer der 80er Jahre in denen der SID steckt
Wie funktioniert der SID-Stick?
Zuerst einmal muss eine Windows-Software gestartet werden, die einem Medienplayer ähnelt. Musikstücke können ausgewählt und abgehört werden. Ist eine Auswahl getroffen, wird die Standard-Titellänge festgelegt. Dann wird jeder Titel in eine .dmp Datei umgewandelt. Die entspricht inhaltlich etwa einem Roh-Datenstrom, der im SID des C64 verarbeitet werden würde. Damit der Propeller MuFuC (Multifunktionschip) sich nicht um die Emulation eines ganzen C64 kümmern muss, ist die Umwandlung der nativen SID-Dateien unumgänglich. Dann wird durch Umbenennen der Dateien eine Abspielreihenfolge erzielt, wobei das alte “8.3 Datei-Format” gilt. Ab damit auf eine Micro-SD-Karte und rein in den Sid-Stick. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen! Lediglich die Lautstärkeregelung verursacht bei meinem Gerät bei geringer Lautstärke komische digitale Störgeräusche. Aber wer hört denn schon SID Musik leise? 😉
Rückschließend auf das geringe Interesse, am SIDcog weiterzuarbeiten, dürfte die geringe Anzahl verkaufter Einheiten sein. Die Dateiumwandlung und unflexible Spielzeitanpassung tun ihr Übriges. Darüber hinaus ist die Software zur Dateiumwandlung in .dmp auch nur für Windows herausgekommen. Der versprochene Apple- und Linux-Port ließ vergebens auf sich warten (oder ich habe ihn nicht gefunden). Mittlerweile wird mit dem SID so stark getrickst, dass zu viele neue Musikstücke mit dem SID-Stick auf der Strecke blieben: Angefangen bei Multispeed-SIDs über Digi-Effekte bis zum Test-Bit und mehrere andere „Schweinereien“. Das alles kann der SIDcog 1.3 für den Parallax Propeller leider nicht.
Es stellt sich nur die (leicht ironische) Frage: Warum zum Henker muss SID-Sound nativ angehört werden? Es gibt da eine Seite wie http://www.6581-8580.com von Stone Oakvalley, auf der alle jemals bekannt gewordenen SID-Musiken als MP3 verfügbar sind. Nunja, leider ist Sampling einer Art Fleischwolf-Hackfleisching ähnlich. Am Ende kommt nur Grütze raus und das hört man sogar mit Lederohren. Zudem ist die Datenbandbreite unverhältnismäßig viel höher. Vergleichsweise, als fuhre jemand mit 60kg Körpergewicht allein in einem 2 Tonnen schweren SUV durch die Gegend. Kann man machen, muss man aber nicht. Und da Vergleiche hinken, einfach schnell wieder vergessen.
Konklu(supervi)sion – Man darf doch wohl noch träumen dürfen 😉
SID-Musik, sprich PSID-Daten über die Austastlücke des TV übertragen oder im RDS-Textstream auf UKW. Als Empfänger natürlich ein C64. Man möchte doch autentischen Sound genießen. Mit VIC-Pfeifen und Lieblings-SID-Revision. Wäre das was..? Nein… nicht masssentauglich genug.
Also zurück zu der SID-Stick Technologie, die da eigentlich den richtigen Weg geht. Da passen auf eine 1GByte Micro-SD Speicherkarte 30.000 SID Musikstücke (grob geschätzt) also fast alle jemals erschienen geglaubten.
Ein findiger Tüftler und Denker (Namen zum Informantenschutz geändert) namens NREKS hat mit mir auf der Bunkerparty 2019 an einer Idee herumgedacht, die mit jedem Modem/Router in einem eigenen, von der herkömmlichen Internet-Nutzung abgegrenzt, funktionieren könnte. Da die Idee noch nicht ausgegoren ist, erstmal Schluss!
Im Nächsten Artikel dann:
T-LAN SID-Stream Receiver/Player
Wie schließt man eigentlich einen C64 an heutige Fernseher an, geht das überhaupt?
Auch bei dem tragbaren SX64 mit eingebauten Monitor stellt sich die Frage, ob dieser zusätzlich an einen großen Monitor/Fernseher/Beamer angeschlossen werden könnte.
Klar geht das! (Der Autor empfiehlt, sich den Film “23 – Nichts ist so wie es scheint” anzusehen)
Das geht in diesem Fall genau so einfach, wie auch mit dem C64/C128 über den A/V-Anschluss.
Passende Kabel gibt’s zum Beispiel bei polyplay.xyz und Protovision, sowie iComp und Vesalia.
Exklusive Eingabegeräte wie die Lightgun oder der Lightpen funktionieren ausschließlich mit einem Röhrenbildschirm (Monochrom oder Farbe) mit 50 Hertz Bildwiederholfrequenz, da hier die Position durch einen technischen Kniff ausgelesen wird, der bei modernen Anzeigegeräten physikalisch nicht mehr existiert.
Endgerät (TV) | einfach | herkömmlich | unkompliziert | bestmöglich |
---|---|---|---|---|
Fernseher (CRT) | Antenne (RF) | Cinch (FBAS) | SCART (FBAS+Y/C*) | S-Video (Y/C) |
Flachbild (TFT) | Antenne (RF) | Cinch (FBAS) | SCART (FBAS) | S-Video (Y/C) |
C=Monitor (CRT) | ./. | Cinch (FBAS+Y/C) | ./. | S-Video (Y/C) |
Beamer/PVM*² | ./. | Cinch (FBAS) | ./. | S-Video (Y/C) |
Scaler (für HDMI) | ./. | Cinch (FBAS) | SCART (FBAS) | S-Video (Y/C) |
Insgesamt kann der C64 je einen Fernseher, Monitor und Beamer gleichzeitig analog füttern. Der C128 kann zusätzlich einen weiteren Monitor mit digitalem Bildsignal bedienen. Dem SX64 fehlt zwar die RF-Buchse, dafür kann er parallel zum eingebauten Monitor zwei externe Monitore verarbeiten.
Für Power-Gamer und Demoszener sei angemerkt, dass es bei modernen Bildschirmen und Videoscalern drei negative Effekte zu beobachten gibt:
Genannte Probleme lassen einen dann falsche Rückschlüsse auf den Computer ziehen, der gar nichts dafür kann, dass das Bild so schlecht wirkt. Besser man benutzt einen Bildschirm aus der Zeit, aus der auch der Computer kommt, damit keine Anzeigekonflikte entstehen.
Testaufbau mit einem Commodore CRT Monitor und einem modernen Flachbild-TV:
Eine Hochgeschwindigkeitsaufnahme zeigt die etwas spätere Bildanzeige bei modernen Bildschirmen, während die verzugsfreie Darstellung des Röhrenbildschirm schneller ist.
Das liegt an der digitalen Aufbereitung des Analogsignals. Einige Hersteller bieten beim TFT/LED-TV einen sogenannten Gaming-Mode an. Ist der angewählt, wird das Bild relativ flott dargestellt. Dafür werden aber Bildverbesserungsalgorythmen abgeschaltet. Hier geht der CRT (Cathode Ray Tube = Kathodenstrahlröhre) dennoch als Sieger hervor.
Allerdings zeigen sich im Kehrschluss auch zwei großen Schwächen der Bildröhre:
Zusammengefasst:
Nach Verfügbarkeit IMMER einen C64-Monitor nutzen (mit Cinch-Anschlüssen für Y/C). Wenn ein Röhren-Beamer oder CRT-Bildschirm (BVM/PVM) genutzt wird: S-Video! Die besten Ergebnisse liefern alle Trinitron Röhren von Sony, sowie die guten Loewe Fernseher. Sichtgeräte aus dem professionellen Broadcast-Bereich (Fernsehstudio) sind alle super, sei es Panasonic, Barco, Sony, etc..
Der Ton sollte immer in eine Musikanlage (Hi-Fi Stereo) eingespeist werden. Je älter der Verstärker, desto besser der Klang (weil der auch Gleichspannung verstärkt). Ausnahme machen die Fernseher von Sony, Panasonic, Loewe und teilweise Grundig, manchmal auch Philips, da dort vollwertige HiFi-Lautsprecher eingebaut sind, teilweise sogar mit integriertem Subwoofer. Eine Musikanlage braucht dann nur, wer Discolautstärke will. Bei Beamern und PVM/BVM sind hingegen nur Kontroll-Lautsprecher verbaut, die blechern und krächzig klingen.
Alle anderen “Supertipps” sind nicht das Wahre, also vergiss folgendes:
Hypermoderne 4K-LED-TVs
LCD-Beamer
Scaler und Capture-Devices
HDMI-Converter
MPEG-2-Encoder (DVD-Recorder)
100Hz-CRT-Fernseher
Digitale Videomischpulte
Weiterführende Informationen zu anderen, (noch) nicht alltagstauglichen Anzeigetechniken sind unter https://elektroniktutor.de/technik1.html zu erahnen. Darüber hinaus gibt es die Idee, per Elektroden am Kopf elektronische Bildsignale direkt in das Gehirn zu senden. Da dafür allerdings die Augen rausgeschraubt und Sicherungsautomaten eingeschraubt werden müssen, wurde diese Idee unter grobem Unfug als moralisch nicht mit dem Grumpfgesetz zu vereinbarendem *blasülz-FNÖT*
(Unter freundschaftlichen Verhältnissen hätte ich jetzt vorgeschlagen, diesen Text nicht weiter zu verfolgen, da der C64 IMMER NOCH NICHT ANGESCHLOSSEN ist. Aber unter Umständen kennen wir uns ja gar nicht. Somit sei schlicht gesagt: Ende des Artikels!)
“Thunder.Bird” interviewt von: “Nyquist” für die Digital Talk #108
In diesem Interview darf ich euch den “One & Only” Thunder.Bird vorstellen. Sie kennen ihn sicherlich aus Filmen wie “BCC I bis XIV”. Falls nicht hier ist er also. Applaus, Applaus!
Hm, danke danke, Sie sind ein wunderbares Publikum! So ganz One & Only bin ich übrigens nicht. Nachdem ich meinen ersten Nick „Skyhawk“ ablegte, mir dafür die Federn anzog als „Thunder.Bird“, war mir lange Jahre nicht klar, dass es schon weit vor mir einen „Thunderblade“ mit sogar gleichem Vornamen gibt! Das macht besonders auf den BCC-Partys Spaß, wenn wir uns begrüßen, heheh. Naja wie dem auch sei: Hallo liebe User, Userinnen und Usenden! *Federn rausputzt* Wie kann ich dienlich sein?
Toll, dass Du uns hier so bereitwillig Rede und Antwort stehst. Erzähle doch etwas über dich. Welches Baujahr bist Du? Was treibst Du so, wenn Du gerade nicht am C64 hängst? Dein chronologischer Lebenslauf bitte! 😉
Ich sah das erste Mal Licht am Ende des Tunnels… moment, ist lange her, ach herrjeh vor 43 Jahren? Potzblitz, tja wie das so ist, kaum ist so ein Streichholz entzündet, die hellste Flamme geflommen, ist es ebensoschnell verkohlt. Naja mit Verlaub sehe ich noch nicht so scheiße aus, hehe. Meinen schweren Weg zum Schreibenden habe ich über die Realschule, Berufsschule, Radio- und Fernsehtechnikergrundausbildung mit Anschluss Elektroinstallateurgeselle, Arbeitslosigkeit, Bundeswehr, Technische Fachhochschule (Meister), Akademische Hochschule hin zum Journalisten, der mit allen Wasser gewaschen ist, genommen. Hobbys sind Musik hören (bevorzugt von analogen Tonträgern aber auch Webradio und Live), ich habe mal gesungen in einer Soft-Gothic-Band namens [e-md] oder auch Emotional Disorder (BCC-Besucher der ersten Stunde werden sich an die Auftritte erinnern), sammle und liebkose Unterhaltungselektronik über HiFi-Komponenten, Broadcast (TV), SEGA Mega Drive und Master System bis zu sämtlichen Commodore (und anderen!) Homecomputern. Eine Zeit lang bin ich auch gern Rad gefahren, bis ich ein Mofa hatte; da habe ich mal eine längere Spontantour mit einem Freund gemacht… lange Geschichte 😉 Da ich von der Küste bin, ist Wasser mein Element. Ich schwimme sehr gern, tue dies allerdings viel zu selten.
… und was treibst Du so, wenn Du am C64 hängst? Du bist ja einer der Gründer des C64 Club Berlin oder Berlin C64 Club?
Tja, die kuriose Namenswandlung liegt an einem freundlichen aber nachdrücklichen Hinweis eines RA, das Namenskürzel BCC nicht mehr zu verwenden, da es hier in Berlin das „Berliner Congress Center“ (bcc) gibt, die in uns eine Konkurrenz sahen (was mich ehrte). So haben wir das Kürzel offiziell abgeschafft und sind seit einem Serverumzug 2017 nun der C64 Club Berlin. Mir hat es seit Beginn meines In-Erscheinen-Treten auf der Vision 2001 die Demoscene angetan. Ich bin immer fasziniert, zu was der fast 38 Jahre alte C64 imstande ist! Natürlich spiele ich auch ab und zu, wobei das zu meiner Jugendzeit viel mehr war! Ich habe eine Stereo-SID Platine mit dem Kumpel, mit dem ich auf Mofa fuhr, aus einer PD-Bastelanleitung weiterentwickelt, die als STEREOinSID eine kostengünstige Lösung bietet, dem C64 Stereo einzupflanzen. Die BCC-Partyreihe lief dank Evil.Joe übrigens an, der mir das Soundlabor, in dem seine Band auch probte, als erste kostengünstige Möglichkeit zum Treffen feilbot. Letztes Jahr fing ich durch Langeweile an, eine Liveshow mit SID-Musik und meiner wiedererlangten Stimme zu streamen, die danach als Podcast angeboten wurde, da ich seit September 2018 wieder Single bin. Das „Clubtape“ habe ich nach 19 Folgen (wöchentlich) aber eingefroren, da ich nur maximal zwei Live-Zuhörer und wenig Feedback (und dazu noch unnütz-demotivierendes) bekam. Seitdem überspiele ich die alten Sendungen auf Musikkassette und bastle Cover dafür. *die gibt es übrigens zu gewinnen, wenn man für die Digital Talk einen Beitrag schreibt. 😉
Gerüchten zu Folge wurde der Club nur gegründet, um kostenlos auf die ComBär zu gelangen. Stimmt das? 🙂
Die Gerüchte sind –naja- der eigentliche Grund, das stimmt. Ende 2006 war das, als wir (Prof. Pi² und ich) den Grundstein legten und dann bis 2007 dort residierten. Dann hatten die leider aufgehört. Da haben wir unseren Bekanntheitsgrad ordentlich aufpoliert und die meisten „Mitglieder“ gewonnen.
Erzähle uns doch bitte ein wenig über den Club. Wie viele Mitglieder hat der Club und was ist deine Aufgabe im Club?
Heheh, schwierig! Vielleicht trifft die Bezeichnung „unverbindliche Interessengemeinschaft“ eher auf unseren lockerflockigen Freundeskreis zu als dieser starre und vorurteilsbehaftete Begriff „Club“. Daher gibt es keine super-festen Mitglieder. Jeder, der sich mir anschließen will, meine völlig aus dem Ruder gelaufene Sammlung zu nutzen oder entdecken, ist ganz herzlich willkommen! Aufgepasst? Genau, ich bin einerseits Herrscher über das Ganze, verwalte also die (meine überwiegend, sowie durch Mitstreiter dazugewonnene) Hardware, Andererseits bin ich wohl wie ein Herbergsvater so freundlich, dass mir sehr viele Mitstreiter(innen sogar auch) sogar zwischenmenschlich zugetan sind. Es gab aber auch Negativbeispiele, klar. Freundeskreis oder Nutznießer wäre übrigens wohl passender als der Begriff „Clubmitglieder“.
Ich habe gelesen, dass der BCC in der Vergangenheit mit dem Computerspiele-Museum Berlin und dem Vintage Computing Festival Berlin kooperiert hatte. Wie hatte das ausgesehen?
Ich sah in den frühen 2000er Jahren mal einen Fernsehbericht über das Computerspielemuseum (CSM), als das noch in einer Wohnung war. Ein Jahrzehnt später (als ich dann vom Nordlicht zum muffigen Berliner wurde), erinnerte ich mich wieder daran und nahm Kontakt auf. Ich war zweiwöchentlich in der Ausstellung als Museumsstück präsent, indem ich am Wochenende dort mein C64-Zeug zum Spielen anbot. Dafür habe ich etwas Lagerplatz für meine immer weiter auswuchernde Sammlung in deren Kellerräumen bekommen. Und die VCFB ergab sich durch einen Besucher, der sich im CSM an mich wand, meine Präsenz zu erweitern. Das nahm ich gern mit, denn irgendwie befinde ich doch als Missionar des C64 auf dem Weg zur Glückseeligkeit, nä?
Der BCC veranstaltet jährlich zwei Parties – einmal die BCC Party und dann noch seit 2018 die ASOA. Wie kann man sich die Parties vorstellen und wie haben sich diese so entwickelt?
Inzwischen sind es sogar drei Partys, wenn man die BEE schon mitzählt. Durch meine Gegenwart wurde ich halt auch gefragt, wie so eine Party läuft, woran man denken muss und ob ich helfen würde, eine weitere Partyreihe zu etablieren. Klar! Die eigene Party findet seit längerer Zeit immer am letzten vollen Wochenende im Februar statt. So kommt es auch vor, dass während der Party mein Geburtstag stattfindet. Dort treffen sich halt C64-Freunde zum Darbieten ihrer Programmier-/Komponier-/Pixelkünste. Da kommen die aberwitzigsten Demos, Spiele und so bei raus! Es ist also keine „LAN-Party“ in dem Sinne, dass wir uns alle zum gemeinsamen Spielen treffen, sondern gehört klar zur Digitalen Kunst. Man könnte die Partys daher auch als Galerie für Kunstschaffende bezeichnen. Hey, in Finnland wurde zu Ostern 2020 die Demoscene, die aus den „Visitenkarten der Crackerszene“ hervorging, sogar ins Weltkulturerbe aufgenommen! Und genau das machen wir auf der BCC-Party. Digital Arts. Weltkultur! *prost*
Wie kann man euren Club beitreten oder unterstützen?
Eigentlich müsste die Frage lauten: Wie kann der Club jeden C64-User unterstützen?, denn wenn sich jemand bei uns meldet, stehen wir mit Fachwissen (jeder so ein bisschen) und Fähigkeiten (Reparatur und sowas) zur Verfügung. Da halt keine „neuen“ alten C64 mehr hergestellt werden, sind wir auf Ersatzteile immer dringender angewiesen. Wer also helfen will uns anderen zu helfen, meldet sich einfach auf unserer Homepage im Chat (IRC) auf https://c64clubberlin.de und mischt nach Kräften mit, diesen Wundercomputer der 80er zu zelebrieren. Vielleicht springt sogar eine neue Freundschaft dabei raus!
Es war eine Freude mehr über dich zu erfahren. Leider sind wir schon am Ende dieses kleinen Interviews. Möchtest Du noch abschließend etwas unserer Leserschaft mitteilen?
Ich danke für das Mikrofon und möchte besonderen Dank allen aussprechen, die aktiv, wie auch passiv, dem C64 zugewandt sind. Wir sind eine weitgehend friedliche Gemeinschaft, die es wirklich wert ist, mal kennenzulernen! In dem Sinne: TuB out! <3